Rebranding mit Strategie: Ein Neuanfang für deine Marke

Du bist schon eine ganze Weile selbstständig. In der Zeit hast du viel gelernt, deine Angebote weiterentwickelt und vielleicht sogar deine Zielgruppe geändert.

Möglicherweise fühlt sich deine Marke nicht mehr ganz so passend an. Die Farben sind irgendwie nicht das, was sie mal waren und alles fühlt sich an wie ein Haufen einzelner Puzzleteile.

Vielleicht ist es Zeit für ein Rebranding?

Klemmbrett mit Markenstrategie Grafik und Rebranding Elementen
 
 
 

Was ist ein Rebranding?

Bei einem Rebranding orientierst du deine Marke noch einmal neu. Du richtest deine Zielgruppe, Angebote und Markenstrategie und das Branding so aus, dass sie zu deinen aktuellen Zielen passen und darauf einzahlen.


Gründe für ein Rebranding

Aber wann ist ein Rebranding denn überhaupt nötig? Dazu fallen mir einige Situationen ein:

 
  • Du verfolgst mit deiner Selbstständigkeit ein neues Ziel.

  • Du möchtest mit anderen Menschen zusammenarbeiten als bisher.

  • Die Bedürfnisse deiner Kund:innen haben sich geändert.

  • Dein Angebot ist spezialisierter oder wurde erweitert.

  • Deine eigenen Werte oder Bedürfnisse haben sich gewandelt.

  • Du hast inzwischen ein Team und bist keine Ein-Personen-Show mehr.

  • Du bist nicht mehr Freelancer, sondern Personal Brand mit eigenem Angebot.

  • Du hast dein Branding anfangs irgendwie selbst zusammengebastelt.

 

Wenn einer dieser Punkte auf dich zutrifft, heißt das nicht, dass du sofort ein komplettes Rebranding benötigst. Manchmal hilft ein kleines Update an der ein oder anderen Stelle schon, wieder die richtigen Menschen anzusprechen.

Wenn allerdings mehrere Aspekte aufeinander kommen und sich alles nur noch wirr und ohne Sinn und Verstand anfühlt, ist es Zeit für ein Rebranding.


Der Rebranding Prozess

1. Reflektieren

Bevor du anfängst alles über den Haufen zu werfen, möchte ich dich einladen, einmal in dich zu gehen. Nimm dir die Zeit zu reflektieren, was an deinem Business gerade gut läuft, was du beibehalten möchtest und was unbedingt anders sein soll.

Dafür kannst du die Start, Stop, Keep Methode nutzen. Schreibe dir auf ein Blatt Papier oder online auf:

  • Start: Was du neues ausprobieren oder womit du anfangen möchtest.

  • Stop: Womit du aufhören möchtest, weil es nicht zu dir passt oder dir hilft.

  • Keep: Was du weiter so machen möchtest, weil es super funktioniert.

Start Stop Keep mit Sternchen
 

2. Neue Ziele setzen

Nun hast du schon eine erste Richtung, in die du (nicht) gehen möchtest und kannst überlegen, welche Ziele du dir für dein Business und deine Marke setzen möchtest.

Diese Fragen können dabei helfen:

  • Warum möchtest du ein Rebranding durchführen? Mit welchem Ziel?

  • Was möchtest du mit deiner Arbeit erreichen (für dich und deine Kund:innen)?

  • Welche Mission unterstützt dein Angebot?

  • An welcher großen Vision möchtest du Schritt für Schritt arbeiten?

  • Welche Sustainable Development Goals der UN soll dein Angebot unterstützen?

3. Deine Zielgruppe

Sobald du dein eigenes Warum und die Ziele, die du mit deiner Selbstständigkeit erreichen möchtest, definiert hast, geht es um deine Zielgruppe.

Wen möchtest du wie unterstützen? Wer sind deine Traumkund:innen? Welche Bedürfnisse, Sorgen und Ängste haben sie in Bezug auf dein Angebot?

Foto diverser Menschen und Auflistung Methoden Zielgruppendefinierung

Um dies herauszufinden, kannst du aus den Erfahrungen, Gesprächen und Feedbacks bestehender Kund:innen schöpfen. Deine Zielgruppe hat sich geändert? Dann macht es Sinn, mit den Menschen zu sprechen, die du anziehen möchtest. In Interviews oder Umfragen kannst du herausfinden, was sie wirklich bewegt.

Du kannst auch eine Empathy Map ausfüllen, Personas erstellen oder andere Methoden wie Jobs to be Done, Zielgruppensegmentierung oder Sinus-Milieus nutzen.

4. Dein (neues) Angebot

Basierend auf den daraus erlangten Erkenntnissen überarbeitest du ggf. nochmal dein bestehendes Angebot oder erstellst ein komplett neues. Auch deine Prozesse im Hintergrund kannst du daraufhin überprüfen, ob sie zu den Bedürfnissen der Zielgruppe passen.

5. Die Markenstrategie

Sobald dein Angebot steht, kannst du mit der Markenstrategie beginnen. Dafür lohnt es sich, auch eine Analyse der Mitbewerber:innen zu machen. Was bieten sie an und wie? Zu welchem Preis, mit welchen Fokuspunkten und Methoden?

Mithilfe einer SWOT-Analyse kannst du dann deine eigenen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken erörtern. SWOT steht nämlich für:

  • Strengths

  • Weaknesses

  • Opportunities

  • Threats.

Template SWOT Analyse

Auch das Brand Key Model geht in eine ähnliche Richtung und kann dir bei den weiteren Schritten helfen.

Deine Positionierung

Als Nächstes bestimmst du nämlich deine Positionierung. Diese besteht aus verschiedenen Elementen, wie:

 
  • Was du machst (dein Angebot)

  • Der rationale Nutzen für Kund:innen

  • Der emotionale Nutzen für Kund:innen

 

Der USP

Daraus lässt sich auch dein USP (Unique Selling Point) gut entwickeln. Das ist die eine Sache, die du besser oder anders machst als deine Mitbewerber:innen. Formuliere den USP in den Worten deiner Kund:innen und fokussiere dich darauf, was sie von deinem Angebot haben und nicht darauf, was dein Angebot kann.

Ich zeige dir was ich meine: Ich bin auf der Suche nach einer neuen Thermosflasche, nachdem meine alte ein Loch hatte (ist wirklich so passiert, einfach mitten im Metall 🫣).

Jetzt könnte man eine Thermosflasche so beschreiben:

  • spülmaschinengeeignet

  • praktischer Drehverschluss

  • aus Edelstahl

Oder so:

  • Hält deinen Lieblingstee auch zur Mittagspause noch warm.

  • Das hübsche Design legt dir ein Lächeln auf die Lippen. (Tut es wirklich, kaum etwas begeistert mich mehr als schöne Dinge. Die Natur, Designs, …)

  • Wir spenden mit jeder Flasche an Trinkbrunnenprojekte in Afrika.

Etwas plakativ, aber du weißt, was ich meine. Bei Variante 2 sehe ich mich jetzt schon mit einem leckeren Hagebuttentee ein Päuschen einlegen und habe dabei ein gutes Gefühl. Bei Version 1? Na ja, schön, dass die Flasche in der Spülmaschine nicht rostet. 👏

One Sentence Pitch

Den USP kannst du jetzt schon in einen One Sentence Pitch oder Elevator Pitch verwandeln und ihn nachher super für jegliches Marketingmaterial verwenden. Ein One Sentence Pitch beschreibt in einem Satz, was du tust und welchen Vorteil deine Kund:innen dadurch haben. Dafür kannst du diese Formel nutzen:

Formel für One Sentence Pitch

Ich __________ (was du machst) in __________ (der Ort, wenn relevant), damit __________ (für wen du es machst) __________ (den Vorteil der Kund:innen).



Bei einem Elevator Pitch ist das Prinzip dasselbe, nur geht es darum, den Pitch so kurzzuhalten, dass du ihn während einer Fahrt im Aufzug deines Hotels halten könntest. Denn potenzielle Kund:innen können dir fast überall begegnen.



Die Markenpersönlichkeit

Danach geht es um deine Markenpersönlichkeit. Hier legst du Werte fest, die du mit deiner Arbeit vertrittst, und bestimmst den Charakter deiner Marke, als wenn sie eine Person wäre. Es kann auch helfen, sie dir als einen Raum vorzustellen. Wie fühlt sich dieser Raum an? Wie ist er eingerichtet?

Auch Branding Archetypen können hilfreich dabei sein, eine Richtung für deine Markenpersönlichkeit zu finden. Die 12 Archetypen aus dem Buch „The Hero and the Outlaw“ sind zum Beispiel eine Variante, die deiner Marke verschiedene Charakteristiken zuschreiben.



Dein Markenname

Weißt du eigentlich schon, wie deine Marke heißen soll? Bleibt der Name oder änderst du ihn ab? Vielleicht hast du erst deinen eigenen Namen genutzt und brauchst jetzt einen Neuen, der besser zu dir und deinem Team passt. Vielleicht schränkt dein alter Name dich auch ein, weil er zu spezifisch auf ein bestimmtes Angebot hindeutet.

Achte bei der Namensgebung darauf, dass der Name leicht zu verstehen und schreiben ist und dass er nicht schon von jemand anderes genutzt wird. Auch die Domain für eine Website oder die Social-Media-Accounts sollten noch frei sein.



Die Markenstimme

Bevor es um das visuelle Branding geht, definierst du noch deine Markenstimme. Welche Wörter benutzt du, wie sind Texte und Videos stilistisch gestaltet? Professionell, total steif, oder locker flockig wie deine kleine Nichte, die einfach sagt, was sie denkt?
All das sollte natürlich auf deine Zielgruppe und was sie sich wünscht, abgestimmt sein. Einige Menschen suchen Sicherheit oder wollen gesiezt werden, andere suchen eine Person wie eine neue Freundin, die sie bei ihren Problemen coacht.

Wörter für eine Marke

Du kannst dir auch eine Wortbank anlegen, also Wörter, die du immer wieder nutzt. Und auch Anti-Wörter helfen dir dabei, deine Markenstimme zu definieren. Dazu kannst du eine Liste mit passenden Emojis erstellen, wenn sie zu deiner Markenstimme passen.

6. Visuelles Branding

All diese Eigenschaften deiner Marke werden in das Brand Design umgewandelt. Dieses besteht aus:


Um herauszufinden, was du dir in Bezug auf das Design vorstellst, kannst du ein Moodboard erstellen. Daraus erkennst du vielleicht schon einen Designstil, den du anstrebst. Das können zum Beispiel Stile wie Minimalismus oder Maximalismus, Editorial, Boho und Retro, oder Elemente wie Skeuomorphismus, Glassmorphismus oder ähnliches sein.

Gleichzeitig solltest du nicht vergessen, dass es noch wichtiger ist, dass dein visuelles Branding deinen Wunschkund:innen gefällt, denn diese möchtest du ja ansprechen.


7. Website anpassen

Steht das Brand Design, kannst du nun deine Website updaten (lassen) und ihr einen neuen Anstrich verpassen. Überprüfe, ob das Layout zum gewählten Stil passt, grafische Elemente oder Illustrationen geändert werden müssen und wie es um Farben, Schriftarten, Logos usw. steht.

Passe auch die Angebote und Fotos an. Deine Texte und SEO Keywords können sich mit dem Rebranding ebenfalls ändern, je nach Zielgruppe. Und zum Schluss solltest du noch deinen Markenname im Impressum anpassen.


8. Mach Content draus

Nach all der Arbeit oder auch schon währenddessen, kannst du deine Zielgruppe einfach mit auf deine Reise nehmen. So kannst du hilfreiche oder inspirierende Inhalte für deinen Blog, Social Media usw. erstellen und bereitest deine Wunschkund:innen schonmal auf die Änderungen vor. Du kannst den Content sogar im Prozess des Rebrandings nutzen, um dir Feedback von deiner Zielgruppe zu holen. Sie müssen ja am ehesten wissen, was sie anspricht. 😉

 

Wow, was ein Prozess! Aber wenn du ihn Schritt für Schritt durchgehst, kannst du dein Rebranding wirklich mit Strategie durchführen. 💜

Du möchtest das nicht alleine durchziehen oder brauchst Hilfe beim Aktualisieren deiner Website? Melde dich gerne bei uns oder schau dir unsere Webdesign und Branding Pakete an.


 
 

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Maike | Wertebasierte Webdesignerin

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